KLASSE KLASSE – Das Präventionsspiel für die Grundschule

Das Präventionsspiel „KLASSE KLASSE“ wird in den Grundschulen in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland durchgeführt. Der Grundgedanke ist, ganzheitliche Prävention in spielerischer Form im schulischen Rahmen umzusetzen. Das Konzept sieht vor, dass sowohl die Kinder und Eltern als auch die Lehrkräfte in das präventive Handeln miteinbezogen werden. Dabei sollen sowohl das Verhalten von Kindern, Eltern und Lehrkräften als auch die Verhältnisse in den Schulen und Elternhäusern positiv verändert werden. Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren werden auf spielerische Weise im Rahmen des Grundschulunterrichts in den Bereichen Sucht- und Gewaltprävention, Bewegungsförderung und Ernährungsbildung gestärkt. Dabei werden sie dazu angeleitet, die Verhältnisse, in denen sie agieren, positiv zu beeinflussen und zu verändern.

KLASSE KLASSE – Das Präventionsspiel für die Grundschule

Daten und Fakten

Reichweite der Maßnahme:

Landesweit in Hessen, Rheinland Pfalz und dem Saarland

Projektzeitraum:

Seit Oktober 2015

Settings:

Familie, Grundschule

Schwerpunkte:

Bewegungsförderung, Ernährung, Stressbewältigung sowie Partizipation

Ziele:

Kinder werden zu starken, selbstbewussten, sozial und emotional kompetenten Persönlichkeiten erzogen, die sich gerne bewegen, ausgewogen ernähren und auf ihre Gesundheit achten. Dabei werden sie dazu angeleitet, die Verhältnisse, in denen sie agieren, positiv zu beeinflussen und zu verändern.

Zielgruppen:

Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren und deren Eltern sowie Grundschullehrerinnen und -lehrer

Arbeitsschwerpunkte und Umsetzung der Maßnahme

Im Bereich der Sucht- und Gewaltprävention geht es unter anderem darum, Regeln zu etablieren, Vertrauen aufzubauen und die Klassengemeinschaft zu stärken. In der Bewegungsförderung werden den Schülerinnen und Schülern nicht nur körperliche Fertigkeiten, sondern auch Entspannungsverfahren vermittelt. Im Rahmen der Genussschulung und Ernährungsbildung erfahren die Kinder, dass Ernährung mehr ist als die Aufnahme von Nährstoffen.

Im Präventionsspiel „KLASSE KLASSE“ bearbeiten die Kinder – unterstützt durch die Lehrkraft – verschiedene Themen, die vorgegeben sein können oder von den Kindern über den Klassenrat selbst eingebracht werden. Der Klassenrat wird im Rahmen der Präventionsmaßnahme eingerichtet, um eine umfassende Partizipation der Kinder bei der Themenauswahl zu erreichen. Die Kinder reflektieren, diskutieren, üben oder spielen – je nach Thema oder Vorgabe. Zusätzlich vereinbaren sie konkrete Maßnahmen für ihre Lebenswelt. Diese können sich auf den Pausenhof, die Speisenversorgung oder das Zusammenleben beziehen.

Durch Elternbriefe werden die Inhalte der erarbeiteten Themen von „KLASSE KLASSE“ den Eltern transparent gemacht und Empfehlungen zur Unterstützung durch das Elternhaus vorgestellt. So haben die Kinder die Möglichkeit, die eingeleiteten Veränderungen aus der Schule nach Hause zu tragen.

Wie wird die Zielgruppe in die Planung und Umsetzung der Maßnahme einbezogen?

„KLASSE KLASSE“ ist ein flexibel in den Unterricht integrierbares Präventionsspiel. Die Lehrkräfte können die verschiedenen gesundheitsfördernden Themen bedarfsorientiert, situativ und angepasst an die Verhältnisse der jeweiligen Klasse behandeln. In fast allen Fällen werden als Abschluss eines bearbeiteten Themas Auswirkungen beziehungsweise Veränderungen für die Klasse, sowohl verhaltens- als auch verhältnisorientiert, besprochen und vereinbart. In Zeiten hoher schulischer Belastungen für die älteren Jahrgänge kann die Intensität von „KLASSE KLASSE“ reduziert werden, sodass das Präventionsspiel von der ersten bis zur vierten Klasse umgesetzt werden kann.

Wer unterstützt das Projekt?

Unterstützer des Projekts sind die Dirk Nowitzki-Stiftung, die AOK, die Hessische Landesstelle für Suchtfragen, das Hessische Kultusministerium sowie das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, die Stadt Bad Nauheim sowie die Jugendberatung und Jugendhilfe e.V. und die Sportklinik Bad Nauheim.

Wie wird die Maßnahme finanziert?

Die Finanzierung von „KLASSE KLASSE“ beziehungsweise des Fördervereins KIKS UP e. V. steht auf einer breiten Basis. Die Entwicklung von „KLASSE KLASSE“ wurde aus Eigenmitteln finanziert. Die grundlegenden Betriebskosten des Fördervereins KIKS UP e. V. werden durch einen fixen Zuschuss der Stadt Bad Nauheim sichergestellt.

Bei der bundesweiten Verbreitung und der Evaluation von „KLASSE KLASSE“ wird der Förderverein von der Dirk Nowitzki-Stiftung unterstützt.

Im Rahmen der Implementierung in den Bundesländern Hessen, Rheinland Pfalz und Saarland übernimmt die AOK die Materialkosten für alle Lehrkräfte. Die Fortbildungskosten der Lehrkräfte werden in Hessen anteilig von den Lehrkräften selbst und durch die Fachstellen Suchtprävention getragen. In Rheinland Pfalz und Saarland trägt diese die AOK, die ihre Gesundheitsförderer zu „KLASSE KLASSE“-Trainerinnen und -Trainern hat ausbilden lassen.

Kurz nachgefragt

Welche langfristigen Strukturen oder Wirkungen werden durch die Maßnahme erzeugt?

Die Lehrkräfte werden in den genannten Bereichen umfangreich, im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung pädagogisch geschult. Dies hat langfristige, positive Auswirkungen auf die Unterrichtsqualität. Die Kinder erleben und lernen über die gesamte Grundschulzeit viel zu den Themen Bewegung, Ernährung (wie etwa ausreichend zu trinken) und psychosoziale Gesundheit. Dies kann zu Veränderungen an der Gestaltung des Pausenhofes, zu Verbesserungen in der Essensversorgung oder zu Optimierungen im Tagesablauf der Kinder führen.

Welche Faktoren sind für die Durchführung der Maßnahme hilfreich?

Besonders hilfreich sind die obligatorischen Fortbildungen, die kontinuierliche Betreuung durch den Förderverein KIKS UP e. V., die jährlichen Qualitätszirkel sowie das sehr gut ausgearbeitete Material. Die individuellen Einflussmöglichkeiten der Lehrkräfte auf den Verlauf und die Intensität von „KLASSE KLASSE“ spielen ebenfalls eine große Rolle.

Welche Stolpersteine gab es auf Ihrem Weg?

Die Finanzierung des Materials und der Lehrerfortbildungen stellt eine Herausforderung dar.

Welche Tipps haben Sie für potentielle Nachahmerinnen und Nachahmer?

Im Optimalfall sollte das ganze Kollegium der Schule fortgebildet werden und von der Umsetzung von „KLASSE KLASSE“ überzeugt sein. Absolut notwendig ist es, dass die Schulleitungen voll hinter dem Programm stehen.

Vielfältige Informationen und Anschauungsmaterialien sind auf www.klasse-klasse.com zu finden. Interessierte können sich auch direkt an den Förderverein KIKS UP e. V. wenden und die sehr gute Unterstützung nutzen.

Kontakt:

Förderverein KIKS UP e. V.

Ansprechperson: Claudia Rochell

Am Goldstein 9

61231 Bad Nauheim

Telefon: 06032-9255040

E-Mail: c.rochell@kiksup.de

Website: www.kiksup.de