Die von der Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh koordinierte Initiative „Ernährung und Bewegung im Offenen Ganztag im Primarbereich“ umfasst diverse Einzelprojekte in den Offenen Ganztagsgrundschulen (OGS) im Kreis Gütersloh. Das Ziel besteht darin, die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten von Kindern im Grundschulalter zu verbessern, um Kinderübergewicht zu verhindern und zu reduzieren. Initiiert von der Kommunalen Gesundheitskonferenz des Kreises Gütersloh, kooperiert die Koordinationsstelle mit unterschiedlichen Projektpartnern.
Reichweite der Maßnahme:
Kreis Gütersloh
Projektzeitraum:
Seit Mai 2009
Settings:
Grundschule
Schwerpunkte:
Bewegungsförderung, Ernährungsförderung, Stressbewältigung
Ziele:
Ziel ist es, durch zielgruppenspezifische Informationen und Weiterbildungen, durch Vernetzungs- und Unterstützungsangebote sowie durch attraktive und praxisrelevante Angebote die Ernährungs- und Bewegungs-gewohnheiten von Kindern im Grundschulalter, die maßgeblich Einfluss auf das Körpergewicht haben, zu verbessern.
Zielgruppe:
Schulkinder im Altersbereich von 5 bis 10 Jahren
Die Einrichtung der Koordinationsstelle „Ernährung und Bewegung im Offenen Ganztag im Primarbereich“ der Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh war ein langjähriger Prozess, an dem neben einer Arbeitsgruppe der Kommunalen Gesundheitskonferenz eine Vielzahl von Akteurinnen und Akteuren beteiligt war. Ausgangslage war insbesondere der Anstieg des Körpergewichts bei angehenden Schulkindern, der anhand der Schuleingangsuntersuchungen im Kreis Gütersloh deutlich wurde. Das langfristige Ziel der Arbeit der Koordinationsstelle ist die Verbesserung von Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten von Kindern in der OGS, die maßgeblich Einfluss auf das Körpergewicht haben.
Aktivitäten der Koordinationsstelle:
Da für die Entwicklung und zur Unterstützung von gesundheitsförderlichem Verhalten eine unterstützende Lebensumwelt von Bedeutung ist, konzentrieren sich die Angebote der Koordinationsstelle auf die Beteiligten der OGS als primäre Zielgruppe. Insbesondere die Trägervertreterinnen und -vertreter der OGS und die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gesehen, die Einfluss auf die Verhältnisse und das Verhalten der Schulkinder haben. Die Mitglieder der Zielgruppe „Multiplikatoren“ werden in die Angebotsplanung und Durchführung durch eine sich regelmäßig treffende, partizipative Arbeitsgruppe eingebunden. Die Perspektive der Grundschulkinder (sogenannte „Effektgruppe“) wird durch die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren unter anderem in Form von Kinderkonferenzen eingebunden.
Die Koordinationsstelle gehört zur Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh. Zu den aktiven Kooperationspartnern gehören: das Schulamt, das Bildungsbüro und das Kreismedienzentrum des Kreises Gütersloh, der Kreissportbund Gütersloh e.V., die Träger des Offenen Ganztags, die IKK classic, die Bertelsmann BKK, die Bürgerstiftung Gütersloh, die Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW und die Universität Bielefeld.
Die Koordinationsstelle ist als unbefristete Personalstelle beim Kreis Gütersloh verankert. Einzelne Projekte der Koordinationsstelle werden unter anderem durch Eigenmittel, Stiftungsmittel und Fördermittel der Krankenkassen finanziert.
Welche langfristigen Strukturen oder Wirkungen werden durch die Maßnahme erzeugt?
Mit der Entscheidung des Kreisausschusses konnte die Koordinationsstelle nach einem sechsjährigen Projektstatus ab Mai 2015 entfristet in das Angebot der Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh überführt werden. Auf diese Weise werden die Themen Ernährung, Bewegung und Entspannung nachhaltig integriert und durch regelmäßige Fortbildungen, Veranstaltungen und weitere Angebote für die Zielgruppe stets aktuell gehalten.
Welche Faktoren sind für die Durchführung der Maßnahme hilfreich?
Ausschlaggebend für die Einführung und Verstetigung der Koordinationsstelle war und ist die Unterstützung durch die kommunale Gesundheitspolitik sowie der Rückhalt aus den Führungsebenen. Eine regionale und überregionale Öffentlichkeitsarbeit und die Arbeit in den Netzwerken sind unerlässlich für die öffentliche Wahrnehmung. Gleichfalls ist die Einbeziehung der Zielgruppen gemeinsam mit dem zielgruppenrelevanten Umfeld in Form der partizipativen Arbeitsweise für die Umsetzung und den Bestand von großer Relevanz.
Welche Stolpersteine gab es auf Ihrem Weg?
Insbesondere die Diversität und Komplexität des Settings Schule muss Beachtung finden – was benötigt Individualität und was ist im Kollektiv zu sehen? Auch die Erfassung der langfristigen Wirkungen von Maßnahmen aus der Gesundheitsförderung und Prävention stellt eine Herausforderung dar; sie stehen in komplexen Zusammenhängen und sind dadurch schwer messbar. Weiterhin sei zu erwähnen, dass der Fortschritt und die Verbreitung der Projekte stark personenabhängig und somit nicht immer voraussehbar sind.
Welche Tipps haben Sie für potentielle Nachahmerinnen und Nachahmer?
Ein wesentlicher Faktor für Effektivität und Effizienz ist die Erreichbarkeit der Zielgruppe sowie die Entwicklung passgenauer Angebote. Eine partizipative Arbeitsweise, also die direkte Einbindung der Zielgruppe beziehungsweise des Zielgruppenumfeldes, erhöht die Wahrnehmung und Umsetzungswahrscheinlichkeit der Angebote.
Die Schaffung einer gesundheitspolitischen Akzeptanz und der Ausbau beziehungsweise die Pflege kooperativer Beziehungen gehören zur Festigung des gesamten Angebotes.
Darüber hinaus sollten die persönlichen, fachlichen und kommunikativen Kompetenzen im Sinne eines lernenden Systems ständig weiterentwickelt werden.
Kreis Gütersloh, Abteilung Gesundheit
Ansprechperson: Sabine Baum
Herzebrockerstr. 140
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Telefon: 05241 – 823586
E-Mail: S.Baum@gt-net.de
Website: www.kreis-guetersloh.de – Rubrik: Gesundheit – Subrubrik: Beratung & Information