Im Projekt „Ernährung, Bewegung, Lebenskompetenz – Gesundheitsförderung an Schulen zur Lernförderung“ in Dresden wird Gesundheitsförderung als fester Bestandteil in das Schulkonzept von Förderschulen integriert. Unter anderem erhalten die Schülerinnen und Schüler ein zusätzliches Angebot an Unterrichtseinheiten zu den Themen Bewegungsförderung und Ernährung.
Reichweite der Maßnahme:
Dresden
Projektzeitraum:
Seit September 2012
Setting:
Schule zur Lernförderung
Schwerpunkte:
Bewegungsförderung, Ernährung, Lebenskompetenzförderung
Ziele:
Die Rahmenbedingungen für die Förderung von Bewegung im Schulalltag sollen nachhaltig verbessert werden. Zudem soll eine gesundheitsfördernde Esskultur in den Schulalltag integriert und Wissen über gesunde Ernährung vermittelt werden.
Zielgruppen:
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 3 an Förderschulen für Lernbehinderte, ihre Eltern und Lehrkräfte sowie weiteres Schulpersonal
Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse sowie deren Lehrkräfte und Eltern. Durch das Projekt soll neben einer nachhaltigen Veränderung des Verhaltens der Kinder vor allem eine Verbesserung der Verhältnisse in der Schule und im Elternhaus bewirkt werden.
Bestandteil des gesundheitsfördernden Schulkonzeptes ist die Neustrukturierung und Neugestaltung des Bewegungsangebotes auf den Pausenhöfen. Die Kinder werden darüber hinaus für eine ausgewogene Ernährung sensibilisiert, indem sie regelmäßig gemeinsam frühstücken und dabei den Inhalt ihrer Brotdosen unter Anleitung kritisch bewerten. Sie lernen so ein verbessertes Speiseplankonzept kennen.
Die didaktische Konzeption des Projektes richtet sich nach den speziellen Bedürfnissen der Förderschülerinnen und -schüler und wird in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften erarbeitet. Das Konzept wird stets anhand der gesammelten Erfahrungen und Rückmeldungen weiterentwickelt. Der PDCA-Zyklus dient als methodische Grundlage für diesen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Darüber hinaus finden regelmäßige Evaluationen in Form von Motoriktests, Wissenstests, Feedbackgesprächen und Elternbefragungen statt.
Das Projekt wird durch das „Förderzentrum ‚Albert Schweitzer‘ Schule zur Lernförderung“ in Dresden unterstützt.
Die Finanzierung erfolgt über Eigenmittel, Spenden sowie Drittmittel des Freistaates Sachsen und des GKV-Spitzenverbandes.
Welche langfristigen Strukturen oder Wirkungen werden durch die Maßnahme erzeugt?
Gesundheitsförderung wird langfristig im Konzept der Förderschule verankert. Die Rahmenbedingungen für die Bewegungsförderung im Schulalltag werden langfristig verbessert und bewegungsfreundliche Materialen werden dauerhaft auf dem Schulhof bereitgestellt. Über die Installation eines Trinkbrunnens erhalten die Kinder kostenlosen Zugang zu Trinkwasser. Darüber hinaus werden die Kinder durch ein regelmäßiges gemeinsames, gesundes Frühstück und die kritische Bewertung ihrer Brotdoseninhalte für gesunde Ernährung sensibilisiert.
Welche Faktoren sind für die Durchführung der Maßnahme hilfreich?
Besonders hilfreich sind die Aufgeschlossenheit und der Veränderungswille auf Seiten der Schulleitung und der Lehrkräfte. Zudem bringen sich die Schülerinnen und Schüler mit viel Motivation und Neugierde in die Aktivitäten ein. Sie sammeln positive Lernerfahrungen und stärken somit ihr Selbstwertempfinden und ihre Selbstwirksamkeit. Auch die Eltern der Kinder bringen der Maßnahme Wertschätzung entgegen.
Welche Stolpersteine gab es auf Ihrem Weg?
Nur wenn Lehrkräfte aus Überzeugung und motiviert im Prozess mitwirken, kann der Impuls von außen Veränderungen anstoßen.
Welche Tipps haben Sie für potentielle Nachahmerinnen und Nachahmer?
Heranwachsende mit speziellem Förderbedarf sind eine wichtige Zielgruppe für die Prävention von Übergewicht und Adipositas. Häufig wird ihnen in ihrem familiären Umfeld eine gesunde Lebensweise leider nicht ausreichend vorgelebt. Daher benötigen sie handlungsorientierte, die Resilienz stärkende Lernerfahrungen, um Übergewicht zu verhindern oder dem oft bereits in erheblichem Maße vorhandenen Übergewicht etwas entgegenzusetzen.
Verhalten folgt den Verhältnissen. Gesundheit ist unsichtbar. Auswirkungen negativer Lebensweisen zeigen sich nicht unmittelbar. Das sind die drei großen Herausforderungen, vor denen wir als Akteurinnen und Akteure der Gesundheitsförderung und Prävention stehen. Deshalb müssen wir unsere Konzepte partizipativ stets weiter entwickeln, ohne in unserem Bemühen nachzulassen.
Landeshauptstadt Dresden, Gesundheitsamt
Ansprechperson: Eike Schulze
Richard- Wagner- Straße 17
01219 Dresden
Telefon: 0351-4885324
E-Mail: ESchulze@dresden.de
Website: www.dresden.de/gesundheit