Gesunde Stunde

Mit dem Projekt „Gesunde Stunde“ wird ein stärkeres Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise und eine nachhaltige Veränderung von Lebensgewohnheiten bei Eltern und Grundschulkindern in der Stadt und im Landkreis Osnabrück angestrebt. Die Kinder lernen Bewegungs- und Ernährungsaktivitäten im Unterricht kennen, aber auch für die Freizeitgestaltung gibt es Angebote für die ganze Familie. Unterstützt wird das Projekt vom regionalen Gesundheitsdienst und von zahlreichen lokalen Projektpartnern.

Gesunde Stunde

Daten und Fakten

Reichweite der Maßnahme:

Stadt und Landkreis Osnabrück

Projektzeitraum:

Seit 2007

Settings:

Familie, Grundschule

Schwerpunkt:

Ernährung

Ziele:

Übergeordnete Ziele sind die Prävention von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter sowie die allgemeine Gesundheitsförderung in den Familien. Hierzu soll das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise gefördert und eine nachhaltige Veränderung der Lebensgewohnheiten erreicht werden. Die beteiligten Schulen sollen nachhaltige Strukturen aufbauen und sich so zu einem gesundheitsfördernden Setting weiterentwickeln.

Zielgruppen:

Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren sowie ihre Eltern und Lehrkräfte. Vorrangig  werden Grundschulen mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund und sozial benachteiligten Familien berücksichtigt.

Arbeitsschwerpunkte und Umsetzung der Maßnahme

Die zentrale Botschaft des Projektes lautet: Verbringe täglich eine gesunde Stunde ohne Kalorien, ohne Fernsehen und ohne Computer, dafür mit Sport und Spiel, Bewegung oder zusammen mit der Familie. Übergeordnetes Ziel ist die Prävention von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter sowie die allgemeine Gesundheitsförderung in den Familien. Zudem werden die Erziehungs- und Bildungsqualität in der Schule gesteigert, die Elternkompetenz gefördert und somit die individuelle Gesundheit aller Beteiligten verbessert. Ziel für die Schulen soll neben dem Aufbau nachhaltiger Strukturen die Weiterentwicklung als gesundheitsfördernde Schule sein. Die Maßnahmen umfassen folgende Bereiche:

Wie wird die Zielgruppe in die Planung und Umsetzung der Maßnahme einbezogen?

Eine Steuerungsgruppe (bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Gesundheitswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, Ökotrophologinnen und Ökotrophologen, einer Betriebswirtschaftlerin oder einem Betriebswirtschaftler) tagt in regelmäßigen Abständen, um die „Gesunde Stunde“ fortzuentwickeln, Erfahrungen auszutauschen, neue strategische Ausrichtungen zu diskutieren und Evaluationsmaßnahmen zu besprechen. In jeder Schule berät zudem eine Planungsgruppe (bestehend aus Eltern und Lehrkräften) über eigene gesundheitsfördernde Maßnahmen in der Schule und über die Auswahl der Aktionen der „Gesunden Stunde“. Dabei werden oft die Schülerinnen und Schüler eingebunden.

Wer unterstützt das Projekt?

Das Projekt wird unterstützt durch den Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück, das Christliche Kinderhospital Osnabrück, die Hochschule Osnabrück, den Zoo Osnabrück, die Grüne Schule im Botanischen Garten der Universität Osnabrück, Kubikus Bad Essen, das Museum Industriekultur, das Museum am Schölerberg, den Landfrauenverband, das Landvolk Osnabrück, das Erzähltheater Osnabrück, der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club (ADFC), Nackte Mühle Osnabrück, das Varusschlacht Museum und den Park Kalkriese, ferner durch weitere, zahlreiche Einzelanbieterinnen und -anbieter.

Wie wird die Maßnahme finanziert?

Die Finanzierung erfolgt durch den Landkreis Osnabrück, Stiftungen, Krankenkassen, Mitgliedsbeiträge und Einzelspenden.

Kurz nachgefragt

Welche langfristigen Strukturen oder Wirkungen werden durch die Maßnahme erzeugt?

In Familien entsteht eine gesundheitsbewusstere Lebensweise und ein verbessertes seelisches Wohlbefinden durch mehr Bewegung, eine gesündere Ernährung und weniger Medienkonsum. Dies erfolgt durch Anregungen für einen gesünderen Familienalltag und für gemeinsam verbrachte Zeit mit der Familie. In Schulen werden gesundheitsfördernde Inhalte in den Unterricht eingebunden. Damit sind unter anderem der „aid-Ernährungsführerschein“, die Gesundheitsförderung im AG-Bereich, der Ausbau und die bessere Ausstattung der Schulküchen und die Umsetzung von Schulhofspielideen verbunden.

Welche Faktoren sind für die Durchführung der Maßnahme hilfreich?

Unabdingbar sind die Einbindung einer Steuerungsgruppe (bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Gesundheitswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, Ökotrophologinnen und Ökotrophologen, einer Betriebswirtschaftlerin oder einem Betriebswirtschaftler) sowie einer Planungsgruppe (bestehend aus Eltern und Lehrkräften der jeweiligen Kooperationsschulen). Darüber hinaus ist der fortlaufend enge Kontakt zu den Schulvertretungen bestehend aus Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern sowie der regelmäßige Austausch mit den Kooperationspartnerinnen und -partnern durch die Koordinatorin besonders wichtig.

Welche Stolpersteine gab es auf Ihrem Weg?

In allen Grundschulen sind die Lehrkräfte zeitlich sehr belastet durch schulinterne und schulpolitische Entwicklungen (Inklusion, Ganztagsbetriebe, Änderung Kerncurricula etc.) sowie durch zahlreiche andere Projekte. Zunehmend sind die Eltern durch Berufstätigkeit stärker eingebunden und stehen für die Teilnahme an Veranstaltungen und Gremienarbeit weniger zur Verfügung. Problematisch ist zudem die fortlaufende Suche nach neuen Finanzmitteln, um das Projekt fortsetzen zu können.

Welche Tipps haben Sie für potentielle Nachahmerinnen und Nachahmer?

Essentiell für den Erfolg des Projektes ist die Etablierung einer Steuerungsgruppe mit einem interdisziplinären Team. Zudem ist es ratsam, in einem regional begrenzten Gebiet zu beginnen, zum Beispiel in einer Kommune, sowie niedrigschwellige Angebote und eine breite Auswahl an Veranstaltungen vorzuhalten.

Kontakt:

Gesunde Stunde e.V.

Ansprechperson: Silke Tegeder-Perwas

Am Schölerberg 1

49082 Osnabrück

Telefon: 0541-33219861

E-Mail: info@gesundestunde.de