Initiative Trink!Wasser

Durch die Errichtung von Trinkwasserschankanlagen in Schulen und Kindertagesstätten fördert die Initiative „Trink!Wasser“ die Trinkwasserversorgung in der Stadt Osnabrück und im Landkreis. Ziel ist, ein gesundes Trinkverhalten, eine gesunde Gewichtsentwicklung und die Zahngesundheit zu fördern.

Initiative Trink!Wasser

Daten und Fakten

Reichweite der Maßnahme:

Landkreis und Stadt Osnabrück

Projektzeitraum:

Seit Januar 2010

Settings:

Kindertagesstätten, Grundschulen, weiterführende Schulen, Jugendzentren

Schwerpunkte:

Ernährung, Trinkverhalten

Ziele:

Durch die kostenlose Trinkwasserversorgung in Schulen und Kindertageseinrichtungen sollen die Kinder ein gesundes Trinkverhalten erlernen. Ferner sollen Karies und Übergewicht verhindert werden.

Zielgruppe:

Kinder im Alter von 3 bis 17 Jahren

Arbeitsschwerpunkte und Umsetzung der Maßnahme

Die Initiative Trink!Wasser setzt sich für die kostenlose Versorgung mit Trinkwasser als Pausengetränk an möglichst allen allgemeinbildenden Schulen und Kindertageseinrichtungen in der Stadt Osnabrück und im Landkreis ein.

Ein kostenfreies Getränk gehört zu den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für eine gesunde Schul- und Kitaverpflegung. Dementsprechend stellt die Initiative eine Tafelwasserschankanlage für gekühltes Wasser mit und ohne Kohlensäure beziehungsweise eine Tafelwasserarmatur in öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten der Schulen und Kindertageseinrichtungen bereit. Das Projekt wurde bereits mit zwei Präventionspreisen (Niedersächsischer Gesundheitspreis und DAG Adipositas im Kindes- und Jugendalter) ausgezeichnet.

Wie wird die Zielgruppe in die Planung und Umsetzung der Maßnahme einbezogen?

Teilweise ergreifen die Schülersprecherinnen und -sprecher die Initiative und regen die Anschaffung einer Trinkwasserschankanlage an. Zudem werden sie bei einer ersten Ortsbegehung in die Entscheidungen wie Standortwahl, Organisation der Hygienekontrollen mit einbezogen. Die Schülerinnen und Schüler gestalten die Umgebung des Wasserspenders mit und bringen eigene Ideen für die offizielle Eröffnung der Schankanlage ein.

Wer unterstützt das Projekt?

Zu den Hauptkooperationspartnern gehören die Stadtwerke Osnabrück, der Wasserverband Bersenbrück, das Christliche Kinderhospital Osnabrück, der Gesundheitsdienst für den Landkreis und die Stadt Osnabrück, das Netzwerk Adipositas des Gesundheitsdienstes für den Landkreis und die Stadt Osnabrück sowie die Universität Osnabrück.

Wie wird die Maßnahme finanziert?

Eine Teilfinanzierung erfolgt durch die Stadtwerke Osnabrück, den Wasserverband Bersenbrück sowie weitere regionale Wasserversorger, die Sparkassen (Osnabrück, Bersenbrück, Melle) und den Gesundheitsdienst für den Landkreis und die Stadt Osnabrück. Die Restfinanzierung leisten die Kindertageseinrichtungen und die Schulen selbst.

Kurz nachgefragt

Welche langfristigen Strukturen oder Wirkungen werden durch die Maßnahme erzeugt?

Langfristig wird Trinkwasser als Hauptgetränk von Schülerinnen und Schülern sowie Kindern der Kindertageseinrichtungen der Stadt Osnabrück und im Landkreis etabliert. Dadurch trinken die Kinder weniger gezuckerte Säfte, Saftschorlen und Softgetränke. Dies ist ein Beitrag zur Prävention von Karies, Übergewicht und Adipositas.

Welche Faktoren sind für die Durchführung der Maßnahme hilfreich?

Unabdingbar ist die projektbezogene Koordination durch eine Steuerungsgruppe, jeweils bestehend aus einer Vertreterin oder einem Vertreter des Gesundheitsdienstes für den Landkreis und die Stadt Osnabrück, der Abteilung für Infektionsschutz und Umwelthygiene, der Wasserversorger und des Christlichen Kinderhospitals Osnabrück. Eine solche Zusammensetzung gewährleistet ein multidisziplinäres, kompetentes Team. Sehr wichtig sind regelmäßig stattfindende Treffen dieser Steuerungsgruppe, um alle aufkommenden Themen, Probleme sowie Weiterentwicklungsmöglichkeiten gemeinsam zu besprechen. Zudem wird die Koordination und fachliche Begleitung von einer Gesundheitswissenschaftlerin des Gesundheitsdienstes geleistet. Ein Gesundheitsingenieur sowie die Fachkräfte der Wasserversorger stellen ihre Fachkenntnisse bezüglich Wasserqualität und der aktuellen hygienischen Anforderungen zur Verfügung. Präventive Aspekte der Kindergesundheit werden von einem Facharzt für Kinderheilkunde in das Projekt eingebracht. Weiterhin ist ein persönlicher und regelmäßiger Kontakt zu regionalen Anbietern von Trinkwasserschankanlagen und Wasserarmaturen nützlich, um den Schulen und Kindertageseinrichtungen kompetente und verlässliche Anbieter an die Hand zu geben.

Welche Stolpersteine gab es auf Ihrem Weg?

In manchen Schulen war es schwierig, jemanden zu benennen, der oder die sich um den Trinkwasserspender kümmert, ihn pflegt und dafür sorgt, dass dieser jederzeit funktionstüchtig ist.  Zum Teil gab es seitens der Lehrerinnen und Lehrer unbegründete Ängste, dass die Schülerinnen und Schüler mit dem Wasserspender unsachgemäß umgehen könnten. Diese Ängste ließen sich in zahlreichen Projektschulen durch die Praxis widerlegen. Zudem äußerten einige Eltern und Lehrerinnen und Lehrer Bedenken bezüglich der Wasserqualität. Hier ist es besonders nützlich, eine Gesundheitsingenieurin oder einen Gesundheitsingenieur mit entsprechenden Hygienekenntnissen in der Projektgruppe zu haben. Weiterhin ist die Restfinanzierung des Trinkwasserspenders für einige wenige Schulen problematisch gewesen.

Welche Tipps haben Sie für potentielle Nachahmerinnen und Nachahmer?

Die regelmäßige Kommunikation mit allen Partnern und die publizistische Darstellung des Projektes auf allen regionalen Ebenen sind enorm wichtig. Je mehr das Projekt in der Gesellschaft bekannt ist, desto mehr Unterstützung erfährt man und die Ideen lassen sich leichter realisieren. Insofern sind auch Networking und ein regelmäßiger Austausch mit (möglichen) finanziellen Unterstützern hilfreich.

Die Etablierung einer Steuerungsgruppe mit einem interdisziplinären Team ist entscheidend für den Erfolg. Darüber hinaus ist es nicht nur hilfreich, sondern notwendig, die regionalen Wasserversorger zumindest teilweise für die Finanzierung der Trinkwasseranlagen zu gewinnen, um Trinkwasser als das Getränk Nr.1 im Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen zu verankern.

Kontakt:

Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück

Ansprechperson: Mareike Wächter

Am Schölerberg 1

49082 Osnabrück

Telefon: 0541-5013121

E-Mail: mareike.waechter@lkos.de

Website: www.landkreis-osnabrueck.de/trinkwasser