SMS. Sei schlau. Mach mit. Sei fit.

Mit der Initiative „SMS. Sei schlau. Mach mit. Sei fit.“ sollen Kinder an Düsseldorfer und Kölner Grundschulen für eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung sensibilisiert werden. Die teilnehmenden Kinder lernen den Umgang mit Lebensmitteln und Küchengeräten, indem sie – in Kooperation mit dem Bildungszentrum für Diätassistenz der Kaiserswerther Diakonie – den „aid-Ernährungsführerschein“ absolvieren. Die Kinder nehmen außerdem für ein ganzes Schuljahr an dem von der Sportwissenschaftlerin Prof. Dr. Kerstin Ketelhut entwickelten Bewegungsprogramm „Fitness für Kids – Frühprävention im Kindergarten- und Grundschulalter“ teil.

Daten und Fakten

Reichweite der Maßnahme:

Düsseldorf und Köln

Projektzeitraum:

Seit August 2012

Setting:

Grundschule

Schwerpunkte:

Bewegungsförderung, Ernährungsbildung und Stressbewältigung

Ziele:

Mit der Initiative „SMS. Sei schlau. Mach mit. Sei fit.“ möchte der Verein „Düsseldorfer Kids mit PFIFF e.V.“ unter wissenschaftlicher Begleitung durch das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) (Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) mit gezielten Maßnahmen Schülerinnen und Schüler an Düsseldorfer und Kölner Grundschulen sowie deren Eltern entsprechend der WHO-Empfehlungen für eine gesunde und bewusste Ernährung und mehr Bewegung sensibilisieren. So soll Übergewicht und ernährungsbedingten Krankheiten entgegen gewirkt werden. Freude und Interesse an Bewegung sollen geweckt und die körperliche Aktivität erhöht werden.

Zielgruppe:

Kinder im Alter zwischen 8 und 10 Jahren

Arbeitsschwerpunkte und Umsetzung der Maßnahme

Durch das niedrigschwellige, freudbetonte Bewegungsprogramm „Fitness für Kids – Frühprävention im Kindergarten- und Grundschulalter“ der Sportwissenschaftlerin Prof. Dr. Kerstin Ketelhut sollen die motorischen Grundeigenschaften geschult sowie Interesse und Freude an Bewegung geweckt werden, um die Kinder frühzeitig zu einem gesunden und aktiven Lebensstil zu erziehen. Dieses Bewegungsförderprojekt ist wichtiger Bestandteil des SMS-Projektes und es besteht eine enge und äußerst konstruktive Zusammenarbeit. Zusätzlich erleben die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in dem Sinnesklassenzimmer – gestaltet durch die Kursteilnehmer der Weiterbildung zur Motopädie der Präha Weber-Schule – die Wahrnehmung ihres eigenen Körpers. Sie erlernen dort in Kooperation mit der Initiative „Die bewegte Schulpause“ der Dietrich Grönemeyer Stiftung und dem Unternehmen Deichmann Entspannungsübungen.

Im Fokus stehen Grundschulen aus sozial benachteiligten Stadtteilen und mit hohem Migrationshintergrund, da diese von Kindern mit einem besonders hohen Risiko für lebensstilbedingte Erkrankungen wie Adipositas besucht werden. In den bisher teilnehmenden Schulen liegt der Migrationshintergrund bei rund 75 Prozent.

Wie wird die Zielgruppe in die Planung und Umsetzung der Maßnahme einbezogen?

Sowohl das Bewegungsprogramm „Fitness für Kids“ als auch der „aid-Ernährungsführerschein“ sind so aufgebaut, dass auch Kinder mit Verständigungsproblemen mitmachen können. Die Inhalte des Ernährungsführerscheins werden in kleinen Gruppen spielerisch erarbeitet und durch praktische Übungen ergänzt. Durch die Kooperation mit dem „Multikulturellen Forum e.V.“ ist es uns möglich, den Eltern und gegebenenfalls auch den Kindern Informationen in mehreren Sprachen zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich versuchen wir, den Kindern die unterschiedlichen Kulturen näher zu bringen und verschiedene kulinarische Eindrücke zu vermitteln, wie zum Beispiel durch den Besuch des SMS-Partners „KochDichTürkisch“. Die Schülerinnen und Schüler bereiten eigenständig kleine Mahlzeiten zu und probieren neue Sportarten unter Anleitung einer Trainerin oder eines Trainers selbst aus. Dabei wird darauf geachtet, dass die Kinder ein breites Angebot an verschiedenen Sportarten erhalten und dass Mädchen und Jungen gleichermaßen gefördert werden. Zusätzlich bereiten die Kinder Fragestunden mit Spitzensportlern vor, inklusive einer Internetrecherche, und schreiben mit an einem Kinderkochbuch über ihre Lieblingsgerichte.

Wer unterstützt das Projekt?

Die Initiative wird von einer Vielzahl an Partnern und Paten aktiv unterstützt. Die Partner der Initiative bieten den Kindern sehr attraktive außerschulische Lernorte an. Zu den Partnern gehören:

Apfelparadies Wittlaer, Bäcker-Innung Köln / Rhein-Erft-Kreis, Bädergesellschaft Düsseldorf, Bolzplatzhelden gesucht!, Borussia Düsseldorf, Courtyard by Marriott Düsseldorf Seestern, Deutsches Sport & Olympia Museum, Die bewegte Schulpause, Dietrich Grönemeyer Stiftung, Düsseldorfer EG, Düsseldorfer Sport-Club 1899 e.V., Fortuna Düsseldorf, Fortuna Köln, Freundeskreis Botanischer Garten, Fußballfabrik, Giants Düsseldorf, Handwerksbäcker Düsseldorf, Judo-Club 71 Düsseldorf e.V., Kaiserswerther Diakonie, KochDichTürkisch, KTHC Rot-Weiss Köln, Multikulturelles Forum e.V., PreSchoolSports, Rheinstars Köln, SFD‘75, Sportamt Düsseldorf, Sportwerk Düsseldorf e. V. – Bundes- und Leistungsstützpunkt für Taekwando, STADT UND LAND, Stadtwerke Düsseldorf, Stiftung Sterntaler, Tennis Club Rot-Weiss Düsseldorf e.V., TuRU Düsseldorf 1880 e.V., Ulli Sylvester kocht, Wasser-Sport-Verein Düsseldorf, Weber-Schule und der Zentralschulgarten der Stadt Düsseldorf.

Der Schirmherr der Initiative ist Thomas Geisel, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Wie wird die Maßnahme finanziert?

Die SMS-Initiative finanziert sich aus Drittmitteln und Spenden. Die beiden Krankenkassen IKK classic und KKH, diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe sowie das Sportamt Düsseldorf fördern das Projekt.

Kurz nachgefragt

Welche langfristigen Strukturen oder Wirkungen werden durch die Maßnahme erzeugt?

Da gesundheitsrelevante Einstellungen und Verhaltensweisen bereits in frühen Lebensjahren maßgeblich geprägt werden, greift die SMS-Initiative im Setting Grundschule aktiv in die Gesundheitsbildung der Kinder ein und versucht so, die Kinder langfristig für eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung zu sensibilisieren.

Weiterhin werden die beteiligten Lehrkräfte so qualifiziert, dass sie im Anschluss an das Projekt in der Lage sind, die ergriffenen Maßnahmen in den Folgejahren selbstständig fortzuführen. Vor diesem Hintergrund erfolgt eine intensive Schulung der Erzieherinnen und Erzieher sowie der Lehrerinnen und Lehrer durch die Übungsleiterinnen und -leiter, damit sie anschließend die Umsetzung des Bewegungsprogramms eigenverantwortlich übernehmen können. Auch sind Lehrerinnen- und Lehrerfortbildungen zum „aid-Ernährungsführerschein“ in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW für das Jahr 2017 vorgesehen. Durch die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher und der Lehrerinnen und Lehrer zu qualifizierten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wird die Nachhaltigkeit und Kostenneutralität der Präventionsmaßnahme von diesem Zeitpunkt an sichergestellt.

Welche Faktoren sind für die Durchführung der Maßnahme hilfreich?

Ein wesentlicher Bestandteil für die Durchführung der SMS-Initiative ist die enge Zusammenarbeit mit den Partnern, speziell die Kooperationen mit dem Bildungszentrum für Diätassistenz der Kaiserswerther Diakonie, dem von der Sportwissenschaftlerin Prof. Dr. Kerstin Ketelhut entwickelten Bewegungsprogramm „Fitness für Kids – Frühprävention im Kindergarten- und Grundschulalter“, der Präha Weber-Schule, der Initiative „Die bewegte Schulpause“ der Dietrich Grönemeyer Stiftung und dem Unternehmen Deichmann.

Welche Stolpersteine gab es auf Ihrem Weg?

Die Grundschulen, speziell in den sozial benachteiligten Stadtvierteln mit hohem Migrationsanteil, sind zum Teil sehr stark ausgelastet. Es ist erforderlich, den Schulen genau aufzuzeigen, dass die Teilnahme an der SMS-Initiative nur einen geringfügigen zusätzlichen Arbeitsaufwand bedeutet und den teilnehmenden Klassen viele Vorteile bietet. Ebenfalls müssen die zusätzlichen Bewegungseinheiten in den Stundenplan integriert werden. Darüber hinaus ist eine direkte Koordination vor Ort sehr wichtig. Nur so lassen sich aufkommende Probleme schnell und reibungslos lösen.

Welche Tipps haben Sie für potentielle Nachahmerinnen und Nachahmer?

Wenn möglich, sollte auf bestehende Angebote zurückgegriffen und gemeinsam mit allen Beteiligten ein umfassendes Präventionsprogramm entwickelt werden. Das Programm sollte je nach Verfügbarkeit der Kapazitäten über die Jahre langsam ausgeweitet werden.