BaukastEN – Gesunde Kita

„BaukastEN – Gesunde Kita“ ist ein umfassender, niedrigschwelliger und individueller primärpräventiver Ansatz im Ennepe-Ruhr-Kreis – abgestimmt auf die Bedürfnisse des Settings Kita. Das Programm beschäftigt sich mit den sechs gesundheitsrelevanten Themenfeldern Ernährung, Bewegung, Körperhygiene, Sicherheit, sozial-emotionale Kompetenz sowie Sprache und Entwicklung.

BaukastEN – Gesunde Kita

Daten und Fakten

Reichweite der Maßnahme:

Ennepe-Ruhr-Kreis

Projektzeitraum:

Seit August 2008

Setting:

Kindertagesstätte

Schwerpunkte:

Bewegungsförderung, Ernährung, Stressbewältigung, Körperhygiene, Sicherheit, sozial-emotionale Kompetenz sowie Sprache und Entwicklung

Ziele:

Eine wesentliche Zielsetzung des „BaukastENs“ besteht darin, ein flexibles und anpassungsfähiges Programm anzubieten, das den zum Teil sehr unterschiedlichen Bedürfnissen und gesundheitsrelevanten Problemlagen in den Kitas Rechnung trägt. Dabei wird besonders viel Wert auf Empowerment und Partizipation der Eltern, der pädagogischen Fachkräfte sowie insbesondere der Kinder gelegt. Darüber hinaus wird die trägerübergreifende Vernetzung der Kitas angeregt.

Zielgruppen:

Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren sowie Eltern und pädagogische Fachkräfte

Arbeitsschwerpunkte und Umsetzung der Maßnahme

Jedes der sechs Module (Ernährung, Bewegung, Körperhygiene, Sicherheit, sozial-emotionale Kompetenz sowie Sprache und Entwicklung) hält verschiedene Angebote für die drei Zielgruppen Kita-Team, Kinder und Eltern bereit.

Die pädagogischen Fachkräfte lernen durch Selbstreflexion, Coaching oder Fortbildungen,  gesundheitsförderliche Strukturen aufzubauen. Dabei werden sie  bei der Wahrnehmung und Stärkung ihrer Vorbildfunktion und in ihrer Selbstwirksamkeit unterstützt. Somit wird gesundheitsförderliches Verhalten dauerhaft in den Kita-Alltag integriert.

Beispielhafte Kinderaktionen im „BaukastEN“ geben den pädagogischen Fachkräften methodische und pädagogische Impulse dazu, wie Gesundheitsthemen kindgerecht aufbereitet werden können. Mithilfe von leihweise zur Verfügung gestellten Medienboxen können sie die Inhalte der Aktionen je nach Bedarf vertiefen und durch wiederholtes Anbieten festigen.

Die Aktivitäten zum Erreichen der Ziele umfassen:

Die Elternarbeit im „BaukastEN“ verfolgt das Ziel, die Eltern zu informieren und zu beraten. Zudem wird die Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften unterstützt, um wichtige Themen wie die Gestaltung der Verpflegungssituation oder des Bewegungsangebots in der Kita voranzubringen.

Wie wird die Zielgruppe in die Planung und Umsetzung der Maßnahme einbezogen?

Es erfolgen Bedarfs- und Interessensabfragen des pädagogischen Fachpersonals und der Eltern. Zusätzlich werden beide Gruppen sowohl in die Erprobung neuer Angebote als auch in die Evaluation von Angeboten und Mediensammlungen sowie in die individuellen Strategiegespräche vor Ort in den Kitas aktiv miteinbezogen.

Wer unterstützt das Projekt?

Zu den Kooperationspartnern gehören derzeit 59 Tageseinrichtungen für Kinder aus allen 9 kreisangehörigen Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises in unterschiedlichen Trägerschaften.

Wie wird die Maßnahme finanziert?

Finanziert wird die Maßnahme über den Haushalt der Kreisverwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Kurz nachgefragt

Welche langfristigen Strukturen oder Wirkungen werden durch die Maßnahme erzeugt?

Durch die dauerhafte partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Setting werden Hemmschwellen abgebaut und es wird ein Bewusstsein für die gesundheitsförderliche Lebenswelt „Kita“ geschaffen. Best Practice-Modelle werden kreisweit bekannt gemacht und die pädagogischen Fachkräfte werden nachhaltig qualifiziert.

Das Verpflegungskonzept, bestehend aus Frühstück, Mittagessen und Snacks, wird qualitativ verbessert, ebenso wie die Bewegungsmöglichkeiten im Innen- und Außenbereich. Hier steigt außerdem das Angebot. Die Kinder bekommen Zahnputzmaterialien gestellt und lernen, sich regelmäßig und richtig die Zähne zu putzen. Bei alldem wird eine trägerübergreifende Vernetzung gefördert.

Welche Faktoren sind für die Durchführung der Maßnahme hilfreich?

Insbesondere der hohe Bekanntheitsgrad durch die vorangegangenen Aktivitäten des AK Zahngesundheit und die große Motivation der Kooperationspartner waren äußerst hilfreich. Darüber hinaus stehen ausreichend Personal und Haushaltsmittel für das Projekt zur Verfügung. Die Laufzeit der Maßnahme ist unbefristet, sodass eine hohe Kontinuität gewährleistet ist. Es bleibt viel Zeit für individuelle Entwicklungsgeschwindigkeiten und individuelle Lösungen – ohne Erfolgsdruck.

Welche Stolpersteine gab es auf Ihrem Weg?

Bei der Umsetzung der Maßnahme wurden die teils problematischen Personal- und Raumstrukturen der Kitas deutlich. Insbesondere die Arbeitsüberlastung des Kita-Personals wurde immer wieder evident. Manchmal war es eine Herausforderung, ausreichend Unterstützung durch die Träger zu erhalten.

Welche Tipps haben Sie für potentielle Nachahmerinnen und Nachahmer?

Die Kooperationspartner sollten von Anfang an intensiv und langfristig in den gesamten Prozess des Programms einbezogen werden.

Kontakt:

Ennepe-Ruhr-Kreis – Gesundheitsdienste für Kinder und Jugendliche

Ansprechperson: Andrea Zacher

Hauptstraße 92

58332 Schwelm

Telefon: 02336-932434

E-Mail: a.zacher@en-kreis.de

Website: www.en-kreis.de